mal hier, mal da

Samstag, Mai 27, 2006

Huhn oder Ei?

Es ist wirklich unglaublich, wie engstirnig manche Menschen doch sind. Es ist unglaublich, dass all die noch nicht kaputten Menschen den Kaputten zuschauen, wie sie alles nur noch mehr zerstören, alles schlimmer machen.

Anlass fr diese pessimistischen Gedanken: Ich war gestern im 360° in Bochum...und die Menschen, die man dort trifft.

Die Mädchen scheinen darauf aus zu sein, sich möglichst billig zu verkaufen, während die "Jungs" sich wohl bei lauten Technobeats eher zum Affen zu machen versuchen.

Der Anblick kann zwar zeitweise recht belustigend sein, wirkt allerdings, zumindest auf mich, irgendwann ernüchternd.

Was soll aus diesen Menschen nur werden?

Ich versuche ja wirklich, mich und Freunde nicht als "besser" anzusehen, in deren Augen sind wir wahrscheinlich genauso zu bemitleiden, aber manchmal fällt es mir doch ensthaft schwer. Es geht nicht nur um die Musik, sondern um das gesamte Verhalten, das Auftreten, die Kleidung, die Gespräche... .

Und, dass so viele Menschen, wie du, mein lieber Christian, einfach so stark in Schubladen kategorisierend denken, ist einfach der Höhepunkt der Trauer.

Man kann nicht jeden Menschen - nein - man kann eigentlich kaum einen, wenn überhaupt einen Menschen- in Kategorien einordnen.

Ich finde, das ist etwas, das man sich nicht anmaßen darf, weil man dafür zu subjektiv, weil nur subjektiv ist.

Klar ordnen wir ein, aber nur weil jemand so oder so tanzt, ist er noch lange keine Schlampe. Nur weil einer alleine in der Ecke steht ist er noch kein Außenseiter. Genausowenig, wie jemand aufgrund seiner dunklen Hautfarbe -wie vorallem lange und noch immer in Amerika geglaubt- ein Verbrecher. Genauso wenig wie ein Muslim ein Terrorist oder ein Türke gleich asozial ist.

Ja, wir ordnen ein, und das machen wir, um auch uns selbst irgenwo inordnen zu können, um Teil einer Gruppe zu werden. Einordnen gehört zum Selbsterhaltungstrieb des Menschen. Wir wären doch ser leichtsinnig, wenn wir uns jedem Menschen gegenüber, den wir auf der Straße treffen, gleich verhalten würden. Wir kategorisiren, mehr oder weniger bewußt, weil auch wir für die anderen unter anderem in Kategorien bestehen.

Wir kategorisieren, um irgendwie eine Ordnung in alles zu bringen, alles übersichtlich und sinnvoll zu machen, um auch uns als Teil dieser Ordnung sehen zu können.

Aber trotzdem gibt es da Einschränkungen. Und deshalb sollte man nicht einfach akzeptieren, dass man einordnet, sondern einfach mal hinterfragen, warum man so zuordnet, wie man es macht. Ja, hinterfragen.

Natürlich können wir nicht alles hinterfragen, ohne am Ende bei der Frage "Wer war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?", anzukommen (Heute morgen habe ich in der Zeitung übrigens gelesen, dass diese Frage von irgendwelchen Wissenschaftlern und Hühnerzüchtern angeblich gemmeinschaftlich gelöst worden sein sollte: Antwort : Angeblich war das Ei zuerst da. Die Begründung war allerdings entweder zu einfach oder zu unlogisch, deshalb konne ich sie mir nicht merken.)

Eins ist allerdings relativ sicher: Vor dem Huhn war Gott da ( :) ), es war Sauerstoff da, es waren Pfanzen da, es war Wasser da...

Wer ist aus wem entstanden? Als wäre Eva aus einer Rippe Adams gemacht! Das glauben doch auch nur die männlichen Christen!

Ich drifte eindeutig ab. Raus an die frische, nasse Luft!