mal hier, mal da

Montag, Juni 26, 2006

Eine Woche noch, bis ich endlich nach Australien fliege...und ich mache mir momentan Gedanken, ob nun das sein das Bewußtsein bestimmt, oder ob das Bewußtsein das Sein bestimmt, oder ob keines von beiden richtig ist.

Dabei muss ich noch soooo viel erledigen. Während Jansalleine und die CVC lustige Videos in ihrem Proberaum drehen, muss ich mir eine Impfung nach der anderen verpassen lassen, von Geschäft zu Geschäft hetzen um alle möglichen Dinge von Sonnencreme und Fahrradschlössern bis hin zu teuren Wanderschuhen zu besorgen, sie irgendwo in mein unordentliches Zimmer zu verfrachten und sie 2 Tage später wieder von neuem zu suchen. Diesmal zwar nicht in Läden, aber in MEINEM Zimmer, was weitaus schlimmer sein kann.

Was man alles braucht, wenn man sich für ein Jahr aus dem Staub macht?

Informationen. Wie es doch eigentlich immer ist, habe ich die Internetseiten, die eigentlich die meisten Informationen enthalten und diese sogar noch verständlich und übersichtlich darstellen erst gefunden, als ich schon die falsche Reiseversicherung gewählt hatte, den billigen Rucksack von Lidl gekauft und einen viel zu teuren Flug gebucht hatte. Naja, ich will den Kopf mal nicht in den Sand stecken, zumindets nicht in den Deutschen.


Das wird schon, denke ich. Wenn ich nur irgendwie das Backpacker Hostel in Brisbaine erreiche und nicht schon in Singapur geklaut oder wegen auf dem Boden spucken verhaftet werde, wird das ein tolles Jahr.

Und ich bin dann gespannt, was all die Menschen hier in dieser langen/kurzen Zeit gemacht und geschaffen haben. Der ein oder andere wird vielleicht ein neues Album aufgenommen haben, die ein oder andere vielleicht schwanger sein, der ein oder andere ungewollt und unerwartet Vater werden, die eine aus Frust BWL studieren und der andere sein Informatik- oder Chemiestudium abgebrochen haben. Der eine ne neue Freundin haben, die mich mal wieder nicht leiden kann usw. .

Ja und alle werden ein Jahr älter sein, nur ich noch mal 10 JAhre älter aussehen, dank der Australischen Sonne.

Hey Leute, ich bin mal gespannt, wie das denn sein wird, wenn alle "ein Jahr reifer" sind, mit beiden Beinen im Leben stehen oder auch nicht und SOzailhilfeempfänger oder Minijobber sind.

Werde natürlich, ich denke nur bei Opinio, aber immerhin, Reiseberichte schreiben, um meine Lieben hier zu informieren, was ich denn da Down Under alles so erleben darf... .

Und ein paar nette Fotos von Traumstränden, exotischen Tieren, meiner Reise-Gitarre und gaaanz vielen anderen netten Menschen werden sicher auch dabei sein.

Und wenn ihr mal den U-Club besuchen solltet, dann genießt den Abend für mich mit. Schließlich werde ich auch für mindestens 20 Menschen australisches Bier probieren:)

Donnerstag, Juni 01, 2006

Juhuuuuuuuuuuuuuu!

Jipihhhhhh! Yeahhhhhhhhhhhhhhh!

Abiabiabiabiabiabiabiabiabiabi!

Wir haben Abi!

Ja, endlich Abitur und keine, wie nämlich befürchtet, Abweichprüfung.

Ich bin Gottes feurigen Speeren noch einmal entkommen. Kann halt schneller laufen als manch andere und bin klein und dünn und Gott muss das Zielen eben noch lernen...:)

4 Wochen nur noch, dann mache ich mich auf in die Sonne, ans Meer, ins Outback, nach Brisbane und Sidney....Postkarten schreiben.

Langsam merke ich, dass ich einige Leute hier wirklich vermissen werde, aber nur einige wenige und ich nenne jetzt keine Namen.
Was mir an dem heutigen Tag noch positiv aufgefallen ist:
Die Sonne scheint zwischendurch zwischen den vielen dicken, grauen Wolken hindurch.

Ja, liebe Ex-Mitschüler, die Sonne lacht mit uns.

Für Pfingsten ist ja endlich wieder eine wesentliche Wetterbesserung angesagt. Endlich!

Vielleicht ist ja sogar ein kleines Grill-Treffen drin.

Worauf ich mich momentan noch freue: Die Rheinkultur am 1. Juli. Ist wirklich jedem zu empfehlen!

Kostet nichts,das heißt ganz viel tolle Musik auf verschiedenen Bühnen für umsonst. Viele junge Leute, aber nicht nur unter 18:), Bier und große Wiesen.... .

Und hoffentlich Sonne.

Nachdem mich der Film Bleep oder What The Fuck (Bleep) do we (k)now am Dienstag irgendwie total begeistert hat, werde ich mir das von der kleinen Bayern-Jasmin wärmstens empfohlene "Leben der anderen" anschauen. Mal überraschen lassen. Soll irgendwas mit der ollen DDR zu tun haben.

Jaaaaaaaaaaaaaaaa!

Enthusiasmus lässt grüßen! Erstmal nicht mehr lernen müssen! Nicht mehr lernen! Und vielleicht bekomme ich später mal sogar Arbeit, schließlich habe ich Abitur.

Was ich jetzt die nächsten 4 Wochen bis zu meinem Flug mache. Oh Gott! Es sind wirklich ziemlich genau nur noch 4 Wochen!!!*aufgeregt*

Da stehen zwar noch eine Abiturentlassfeier und ein Abiball, einige tolle Partys und Rucksack packen an, aber sonst...bin ich sorgenfrei...jaajajajajajjajaaaaaaa

Und für alle die, die es jetzt noch nicht ganz geschafft haben (Beatehens- oder Abweichprüfung *hämisch grins*?):

Haltet durch, denn ihr habt es bald geschafft...und dann....scheint die Sonne auch für euch!!!:)


Jaaaaaaaaaaaa! Wir geh�ren dazu! ZU den Gl�cklichen, die keine Pr�fung mehr machen m�ssen. Das ist das Strahlen der gl�cklichen Gewinner des ersten Preises und es gr��ten Geschenks dieses Monats. Na gut, ernsthaft: wir sehen etwas betrunken aus, aber wen k�mmerts? Wir haben n�mlich Abi und d�rfen jetzt betrunken sein!  Posted by Picasa


Sososososo Farbenfroh ist alles! Noch sch�ner als auf der D�sseldorferkirmes, noch bunter und noch aufregender!Yeahhhhhh! Abiiiii! Posted by Picasa

Samstag, Mai 27, 2006

Huhn oder Ei?

Es ist wirklich unglaublich, wie engstirnig manche Menschen doch sind. Es ist unglaublich, dass all die noch nicht kaputten Menschen den Kaputten zuschauen, wie sie alles nur noch mehr zerstören, alles schlimmer machen.

Anlass fr diese pessimistischen Gedanken: Ich war gestern im 360° in Bochum...und die Menschen, die man dort trifft.

Die Mädchen scheinen darauf aus zu sein, sich möglichst billig zu verkaufen, während die "Jungs" sich wohl bei lauten Technobeats eher zum Affen zu machen versuchen.

Der Anblick kann zwar zeitweise recht belustigend sein, wirkt allerdings, zumindest auf mich, irgendwann ernüchternd.

Was soll aus diesen Menschen nur werden?

Ich versuche ja wirklich, mich und Freunde nicht als "besser" anzusehen, in deren Augen sind wir wahrscheinlich genauso zu bemitleiden, aber manchmal fällt es mir doch ensthaft schwer. Es geht nicht nur um die Musik, sondern um das gesamte Verhalten, das Auftreten, die Kleidung, die Gespräche... .

Und, dass so viele Menschen, wie du, mein lieber Christian, einfach so stark in Schubladen kategorisierend denken, ist einfach der Höhepunkt der Trauer.

Man kann nicht jeden Menschen - nein - man kann eigentlich kaum einen, wenn überhaupt einen Menschen- in Kategorien einordnen.

Ich finde, das ist etwas, das man sich nicht anmaßen darf, weil man dafür zu subjektiv, weil nur subjektiv ist.

Klar ordnen wir ein, aber nur weil jemand so oder so tanzt, ist er noch lange keine Schlampe. Nur weil einer alleine in der Ecke steht ist er noch kein Außenseiter. Genausowenig, wie jemand aufgrund seiner dunklen Hautfarbe -wie vorallem lange und noch immer in Amerika geglaubt- ein Verbrecher. Genauso wenig wie ein Muslim ein Terrorist oder ein Türke gleich asozial ist.

Ja, wir ordnen ein, und das machen wir, um auch uns selbst irgenwo inordnen zu können, um Teil einer Gruppe zu werden. Einordnen gehört zum Selbsterhaltungstrieb des Menschen. Wir wären doch ser leichtsinnig, wenn wir uns jedem Menschen gegenüber, den wir auf der Straße treffen, gleich verhalten würden. Wir kategorisiren, mehr oder weniger bewußt, weil auch wir für die anderen unter anderem in Kategorien bestehen.

Wir kategorisieren, um irgendwie eine Ordnung in alles zu bringen, alles übersichtlich und sinnvoll zu machen, um auch uns als Teil dieser Ordnung sehen zu können.

Aber trotzdem gibt es da Einschränkungen. Und deshalb sollte man nicht einfach akzeptieren, dass man einordnet, sondern einfach mal hinterfragen, warum man so zuordnet, wie man es macht. Ja, hinterfragen.

Natürlich können wir nicht alles hinterfragen, ohne am Ende bei der Frage "Wer war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?", anzukommen (Heute morgen habe ich in der Zeitung übrigens gelesen, dass diese Frage von irgendwelchen Wissenschaftlern und Hühnerzüchtern angeblich gemmeinschaftlich gelöst worden sein sollte: Antwort : Angeblich war das Ei zuerst da. Die Begründung war allerdings entweder zu einfach oder zu unlogisch, deshalb konne ich sie mir nicht merken.)

Eins ist allerdings relativ sicher: Vor dem Huhn war Gott da ( :) ), es war Sauerstoff da, es waren Pfanzen da, es war Wasser da...

Wer ist aus wem entstanden? Als wäre Eva aus einer Rippe Adams gemacht! Das glauben doch auch nur die männlichen Christen!

Ich drifte eindeutig ab. Raus an die frische, nasse Luft!


Wollte nur mal sagen, dass Berlin nicht ein einziges Ghetto ist, wie einige Remscheider eingeborene doch anscheinend vermuten. Jaja, das ist ein Teil unserer wundersch�nen Hauptstadt Berlin. Wunderwunderwundersch�n!!!! Posted by Picasa

Mittwoch, April 19, 2006

Ich bin ordinär?

Man stelle sich vor, man wäre ich. Ok. Schon bereits das übersteigt den Vorstellungshorizont der meisten Menschen wahrscheinlich um Welten. Na ja, für die, die über übernatürliche Kräfte verfügen, mache ich weiter.

Ich habe letztens, unfreiwillig, eine indirekte Charakterisierung von mir selbst bekommen. Genauer gesagt stand ich einen ganzen Abend daneben, als sich zwei mir bis dato unbekannte Menschen verbal ein Bild von mir gemacht haben. Was ich erfahren habe: ich sei ordinär, gesellschaftlich nicht so wie sie "eingenischt", aber auch kein Modepüppchen. Ich hätte was im Kopf, könnte mich gut ausdrücken, hätte interessante Ansichten. -Dabei fand ich ihre Ansichten, bei denen ich mich strikt von der Konversation abgekapselt habe, über SM und devote Veranlagungen, allerdings viel interessanter-.

Jedenfalls haben die beiden es geschafft mich nachdenklich zu machen, Bin ich wirklich ordinär? Ich meine, also ich dachte bis zu diesem Abend immer, ich sei alles andere als gewöhnlich. Ja, natürlich sind wir alle etwas Besonderes und bla bla bla. Ich habe mich aber schon länger als ein Nicht-Massen-Mitläufer, als einen sehr individueller Mensch gesehen. Aber wahrscheinlich macht das sogar jeder, oder? Bis er dann irgendwann mal bemerkt, ob mit Hinweis eines Fremden oder nicht, dass er gar nicht so besonders, sondern allgemein beonders, wie eben alle besonders sind, ist. Weil er eben schon besonders ist, weil er ist, was oder wer er ist. Lässt diese Definition überhaupt noch Spielraum für eine Differenzierung, für ein: "Ich bin aber eben ganz anders als alle. Ich bin irgendwie doch sehr sonderbar, sehr besonders."? Nee, irgendwie kein Spielraum da. Aber was habe ich denn falsch gedacht?

Freitag, April 14, 2006

Verschollen - Ich? So´n Quatsch!

Da bin ich doch schon wieder. Ja, ich weiß, habe eine kleine aber feine Pause beim Schreiben eingelegt, was wahrscheinlich nicht nur daran liegt, dass ich momentan entweder arbeiten bin oder für mein Abitur lerne, sondern, dass ich gleichzeitig mit vollem Elan bei Opinio schreibe. Mehr feedback, auch nette Leute....macht sehr viel Spaß.

Um die "Ereignisse" der letzten Tage kurz darzustellen: Ich habe Ökologie fast fertiggelernt, mit Genetik angefangen. Ich war die Woche zweimal arbeiten. Freitagabend vor einer Woche habn Michele und ich beim Spazierengehen eine Leiche im Wald gefunden. Genau da, wo wir seit 3 Jahren jeden Tag spazieren gehen. Nen halben Meter vonm Weg entfernt (hatte so ganz therapiemäßig auch sofort einen langen Eintrag hier geschrieben, nur leider irgendwie einmal einen falschen Knopf gedrückt, und schwupps,alles war weg. Ich habe meine Schwester rumkutschiert, Gitarre gespielt, DVDs geguckt usw.. Leider bin ich momentan ziemlich außer Gefecht gesetzt. Ziemlich gemeine Erkältung. Na ja, geht schließlich auch wieder vorbei und irgendwann muss es einfach jeden mal erwischen.

Letzten Freitag hatte ich ja auch meinen letzten Schultag. Schon wieder eine Woche her!!! Ein sehr ereignisreicher Tag also. Nacht durchmachen, dann in der Schule feiern und Abends einen Toten mit Stock im Auge finden (haben wir Gott sei Dank, und das meine ich ernst, nicht gesehen, aber von verlässlichen Quellen erfahren.)

Ansonsten bin ich in den letzten Tagen öfter mal durch unterschiedliche Texte von ganz vielen Menschen gehoppst und habe mich unter anderem mal wieder durch Jans Blog (www.jansalleine.de, Tagebuch der Apokalypse) durchgeschlagen.

Weil gestern so viel im Kino los war, Ice Age 2 kommt echt super bei den Leuten an, ist zumindest überdurchschnittlich gút besucht, habe ich vor lauter Stress einen ganz gemeinen dicken Pickel auf der linken Wangen bekommen. Oh man, der tut echt weh.

Ist irgendwie blöd. Momentan ist so ne Phase, wo es mir psychisch echt sehr gut geht. Nicht, dass das blöd wäre. Aber wenn es mir gut geht, dann geht mir immer so schnell der Stoff zum Schreiben aus, weil ich mich dann weniger zurückziehe, weniger nachdenke, weniger an diese beschissen schönen Welt auszusetzen habe. Ich entschuldige mich an dieser Stelle dafür, dass ich heute einfach mal so richtig schlimme Umgangssprache benutze.

Ich werde mich jetzt jedenfalls mal an Englisch setzen.

Wünsche allen noch einen schönen Tag, besonders dem Jules, der sich so lieb Sorgen um mich gemacht hat (hatte 2 Tage lang mein Handy aus, warum auch immer, habe es einfach nicht gebraucht... . Eigentlich sehr zu empfehlen!)

Dienstag, April 04, 2006

So ein Tag! Wie jeder andere?

So ein Tag

Und auch heute wieder ein solcher Tag,
an dem ich nicht auzudrücken vermag
was ich wirklich sagen möchte.

Ich sitze hier, bewaffnet mit Stift und Papier,
im Kampfe mit der Vergesslichkeit,
gewillt die Erinnerungen aufzuschreiben.

Nicht jene an was ich sah und was ich tat,
sondern was ich dachte.
Was mein Kopf mit all diesen Eindrücken
letztlich machte.

Angst zu vergessen habe ich nicht,
denn das Alter schaut mir noch nicht ins Gesicht.
Einfach das Gefühl, festhalten zu wollen, an dem,
was einen für den Moment ausmacht.
Der Gedanke.

Alles verändert sich, immer.
Zumindest glauben wir das.
Während der Fahrt ziehen Häuser vorbei,
in der selben Zeit
gehen Welten entzwei.

Mal gut, mal schlecht gestimmt,
so wenig Einfluss man hat auf das eigene Gemüt,
so wenig Einfluss auf die Dinge, die drumherum geschehen.

Ich will nicht das Gedachte festhalten,
um es mir wieder vor Augen führen zu können.
Ich will bloß niemals vergessen, dass ich denke,
was ich denke, wie ich denke
und wie sich mein Denken verändert.

Ich will lachen über vergangene Gedanken,
will mich erfeuen an jedem Neuen.
Ich möchte, dass ander mitmachen,
mitdenken, mitlachen und sich auch freuen.

Ich will niemals vermissen das Gefühl,
etwas festhalten zu wollen, was in seiner
Natürlichkeit einfach nicht festzuhalten ist.

Scheint für einen dieser Gedanke etwa absurd,
so ist er für mich letzendlich doch exestentiell.

Montag, April 03, 2006

Manchmal fühlt es sich komisch an

Manchmal fühlt es sich wirklich komisch an, wenn man bemerkt, dass man einem Menschen, der einem doch mit der Zeit ziemlich wichtig geworden ist, doch irgendwie noch nicht mal halb so viel bedeutet.

Eigentlich habe ich das nicht gerade jetzt erst bemerkt, sondern ich weiß es schon seit langem und denke, je nach Stimmungslage, dass ich das ertragen kann, dass es mir mit der Siruation gut geht, weil ich eben so ungebunden bin. In anderen Stimungslagen wiederum, macht es mich wirklich fertig. Das Gefühl, das man diese Art von Selbstverarsche dauerhaft unterstützt kann mich dann wiederum so richtig runterziehen, in die tiefsten aller tiefen Tiefen.

Manchmal frage ich mich, wie man es schaffen kann, sich einem Menschen gleichzeitig so nah und so weit entfernt zu fühlen, ohne jetzt irgendwie traurig oder besonders glücklich zu sein. Diese klassifizierten Gefühle wie "ich bin traurig..." oder "ich bin glücklich" spielen dann gar keine Rolle. Es ist einfach diese Zerrissenheit, diese zwei Stimmen in meinem Kopf. Ich möchte ihm einerseits sagen, dass ich ihn sehr gerne habe, andererseits weiß ich, dass er das nicht erwiedern würde. Und genau davor habe ich eigentlich Angst, davor, dass, was ich eigentlich weiß so bewusst gemacht zu bekommen. Mein Fazit: Zuneigung ist an sich zwar eine schöne und wichtige Sache, die wir alle gerne gezeigt bekommen, aber sie kann ebenso grausam sein. Nämlich dann, wenn sie so offen und ehrlich zu sein gemeint scheint und in Wahrheit doch nur irgendwie egoistisch ist, und zwar benutzt wird um das eigene Zuneigungsgefühl zu befriedigen.

Oft zweifle ich an mir, an meinem Verhalten, an meinem Denken. Ich weiß nicht, was an mir, was an meinem Verhalten so falsch ist, dass ich nicht zu einem der Pärchen gehöre, die ich Wochenende für Wochenende, Abend für Abend gemeinsam ins Kino gehen sehe. Glücklich, zusammen, zwei Menschen eben, ein Paar.

Manchmal glaube ich nämlich, dass ich gar nicht so unausstehlich bin (ja ja, dabei habe ich meiner Nachhilfeschülerin gerade noch aufgeschrieben, dass man eigentlich eher seltener "ich glaube" verwenden sollte...).

Habe heute die ganze Zeit rumtelefoniert, um in Erfahrung zu bringen, ob ich eine Impfung gegen Röteln selber bezahlen muss. Da wird man von einem Arzt zum anderen überwiesen und ein freundliches "Ja, einen Moment bitte.", bedeutet dann, dass man die nächsten 20 Minuten irgendwelche Rezeptionsgespräche mithören darf. Toll!

Ja, jedenfalls muss ich mir, um geimpft zu werden, erst einmal Blut abnehmen lassen .Wofür zahle ich denn auch sonst zusätzlich 10 Euro Praxisgebühr, wenn der Arzt nicht auch zusätzliche Leistungen erbringt?

Leider finde ich meinen Impfpass nicht mehr und ich habe auch keine Lust, wie bei der Suche nach meinem Sparbuch vor einem Monat, mein gesamtes Zimmer auf den Kopf zu stellen. Aussichtslose Lage, aber irgendwie muss ich an meine Impfung und an einen Nachweis dafür kommen. Sonst sagt man mir nachher in Australien am Flughafen, dass ich wohl das nächste Jahr das Flughafengelände nicht verlassen darf. Quarantäne oder so ähnlich.

Man kommt schließlich aus Deutschland!